Köstliches aus Ziegenmilch von der Goas-Alm bei Mittenwald
Als Augenweide sind die bunt getupften Buckelwiesen zwischen Krün und Mittenwald – nahe der Goas-Alm – bekannt. Dass sie duften, weiß jeder, der einmal zur Wiesmahdzeit über die Hochstraße spaziert ist oder seine Nase in Inge Schmidts Heublumenkissen gesteckt hat. Doch nur wenige wissen, dass man die typischen Wiesen der Alpenwelt Karwendel sogar auch schmecken kann.
Mitten in den Buckelwiesen liegt nämlich der Hof von Gabi und Adi Sailer, ihre Goas-Alm. Hier „produzieren“ die Geißen aus den Wiesen Milch für köstlichen Ziegenkäse und – zur Freude so mancher Kuhmilch-Allergiker – auch Ziegenmilcheis.
„Goas“ ist bayerisch für Ziege. Rund 70 Geißen und Kitze grasen hier oben, hell bimmeln ihre Glocken vor phänomenalem Karwendel-Panorama. „Dieses Jahr hamma 18 Junge“, erzählt Gabi Sailer. „Nach den Eisheiligen kommen erst die Goaßen ins Freie, die Zicklein später, die brauchen’s ja schön warm“. (Wer’s nicht weiß: Die „Eisheiligen“ sind Gedenktage für Wetterheilige, vom hl. Pankraz am 12. bis zur kalten Sophie am 15. Mai.)
Die ersten Geißen auf der Goas-Alm
1953 kam der Hof inmitten der Buckelwiesen in die Hände der Sailers, 1980 übernahm Adi ihn von seinem Vater, zunächst als klassischen kleinen Milchviehbetrieb. Die Ziegen folgten erst 15 Jahre später: Eines Morgens um halb Zwei brachte Adi spontan zwei Geißen heim. Die waren eine willkommene Attraktion für tierliebe Gäste der Sailer‘schen Ferienwohnungen, ein kleiner Streichelzoo quasi. Dann kamen die ersten Kitze zur Welt, und die Milch wurde immer mehr. Schließlich stellten die Sailers den Betrieb auf Ziegenmilch um – der schwindende Milchpreis zwang sie dazu – und eröffneten 2005 ihren Hofladen. Auf Ausschank und bescheidene zwei Brotzeit-Tische folgte eine große überdachte Terrasse; Heute ist die Goasalm eine gemütliche Ausflugsgaststätte mit Traumpanorama. Direkt davor führt der Wander- und Radweg zwischen Krün und Mittenwald vorbei. Tochter Regina und der Schwiegersohn sind dabei, den Betrieb zu übernehmen.

Handgemachter Käse aus frischer Ziegenmilch von den Mittenwalder Buckelwiesen
So wird der traditionelle Ziegenkäse gemacht
Das „Kasen“ hat Gabi Sailer in einem Kurs gelernt. Mit jahrelanger Erfahrung erwärmt sie nun zweimal wöchentlich die frische Ziegenmilch, gibt Kulturen, Gewürze und Lab dazu, füllt die eingedickte Masse in die Formen. Dann wird zweimal gesalzen, bevor die 1,2 bis 3-kg-Käselaibe bei etwa 13°C im Vakuum vier bis sechs Wochen vor sich hin reifen. So entstehen neun Sorten köstlicher Rohmilchkäse, von mildem Mozzarella über Kräuter– bis Waldpilz– und Rotweinkäse.

Das Ziegeneis von der Goas-Alm – ein „besondere“ Erfrischung
Ziegenmilcheis im Test
Mindestens so beliebt wie der Käse ist das Eis auf der Goasalm. Das wird mittlerweile von einem Partner-Betrieb in Tirol frisch hergestellt. „Sieben Sorten haben wir immer da“, sagt Gabi Sailer und erzählt von begeisterten Stammgästen: „Sie nimmt immer fünf und er sechs Kugeln.“
Ich persönlich finde Ziegenkäse ja richtig fein. Aber Ziegenmilcheis? Ob das nicht zu kräftig schmeckt? – Hier mein Testergebnis als Kuhmilch-Allergikerin (Die Proteine der Ziegenmilch sind für unsereins ja gut verträglich): herrlich sahnig, zwischendurch leichte Ziegennote, fruchtig im Abgang. Absolut nichts zu meckern!
Außer auf der Goasalm selbst gibt es den Ziegenkäse auch hier:
- bei Block‘s Post in Krün
- im Hotel Das Kranzbach
- in der Schaukäserei Ettal
Übrigens: Leckere Karamellen aus dieser Ziegenmilch macht Udo Schönthaler bei www.marysmarmeladen.de
Nahe der Goasalm auf rund 1000 Metern Seehöhe misst das Landesamt für Umwelt immer wieder die Luftqualität. Es besiegelt der Alpenwelt Karwendel Schadstoffwerte „bayernweit im untersten Bereich“. Mehr zu den geschützten Buckelwiesen in der Alpenwelt Karwendel, einem der Top 100 Geotope Bayerns, wo über 200 Arten blühen und gedeihen, gibt’s hier: Buckelwiesen in der Alpenwelt Karwendel
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Immer wenn ich in KRÜN bin geht es auch zur GOAS- ALM 😀 Wunderschön dort und das EIS super lecker <3
Bis bald *-*